Internationales Forschungszentrum Chamisso-Literatur
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Literatur der Chamisso-Preisträger/-innen

13.05.2017

Die ‚Chamisso-Literatur’ hat – dank der frühen Initiative des Instituts für Deutsch als Fremdsprache der LMU und der Robert Bosch Stiftung – Gesicht und Namen bekommen. Die Wiege ihrer Gattungsbezeichnung hat sie in München. Heute gehören die Chamisso-Autorinnen und Autoren zu den besonders wirkmächtigen der neueren deutschen Literatur. Durch die vielfältigen Initiativen der Robert Bosch Stiftung wie die jährliche Adelbert-von-Chamisso-Preisverleihung sind sie einem großen und breiten Publikum bekannt geworden. Zu den seit Einrichtung des Chamisso-Preises im Jahr 1985 inzwischen bald 50 Chamisso-Preisträgerinnen und Preisträgern – darunter befinden sich Autoren wie Rafik Schami, Feridun Zaimoglu, Ilma Rakusa und Yoko Tawada – gehören sowohl solche, die im deutschsprachigen Raum leben, als auch solche, die in den verschiedensten Ländern der Welt beheimatet sind.

Sprach- und Kulturwechsel

Während jede und jeder der literarischen Autorinnen und Autoren natürlich ganz eigenständige Künstlerinnen und Künstler sind, deren Werke sich durch Individualität der Inhalte und der sprachlich-poetischen Gestaltungsformen auszeichnen, verbindet sie doch eine Gemeinsamkeit, die in den Kriterien der Vergabe des Adelbert von Chamisso-Preises begründet liegt: Ausgezeichnet werden deutsch scheibende Autoren nicht deutscher Muttersprache bzw. – einer Ergänzung und Erweiterung der Preisregeln im Jahr 2012 zufolge – Schriftsteller, die vor dem Hintergrund ihres eigenen Sprach- und Kulturwechsels Aspekte interkultureller Existenz sprachkünstlerisch gestalten.

Internationale Literatursprache Deutsch


Damit ist es die Auseinandersetzung mit sprach- und kulturübergreifendem Leben, Denken, Kommunizieren, Verständigen, Arbeiten, Forschen, Entdecken, Lehren und Lernen auf sowohl nationalen als auch internationalen und globalen Ebenen, die durch den Chamisso-Preis gewürdigt wird. Das Thema der Verständigung zwischen den Kulturen steht im Zentrum seines Leitbildes. Es handelt sich also um Literatur, die keineswegs einseitig etwa auf die Schilderung und Verarbeitung persönlicher Migrationserfahrungen fokussiert wäre, sondern um literarische Texte, zu deren besonderen Merkmalen eine bewusste Gestaltung des Gebrauchs des Deutschen als internationale Literatursprache der Gegenwart gehören.

Literatur und Gesellschaft

Zu den Merkmalen der ‚Chamisso-Literatur’ gehört aber auch, dass die Autorinnen und Autoren insofern für ihre Werke einstehen, als sie eine Vorbildrolle ausüben, Stellung nehmen und mit ihrer Persönlichkeit ein offenes, lernbereites Bewusstsein für die maßgebliche gesellschaftliche Rolle von Sprachen verkörpern. Diese Rolle wird von der Robert Bosch Stiftung gezielt durch eine Begleitförderung von Lesungen und Workshops an Schulen unterstützt. Weitere Informationen zum Chamisso-Preis und den einzelnen Preisträgerinnen und -trägern sind auf der Homepage der Robert Bosch Stiftung zu finden.


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